Am nächsten Tag starteten wir, nach einem kräftigen Frühstück und Prüfung der Wetterlage, in Richtung Großer Löffler. Auf der Hütte gibt es keinen Handyempfang und so musste der Blick in den Himmel reichen. Die Gipfel um uns herum waren etwas wolkenverhangen aber der Großteil des Himmels zeigte sich von seiner freundlichen blauen Seite. Die anfänglichen Höhenmeter stiegen wir entlang der Wegführung auf. Als die Schneefelder größer wurden und schließlich in einer geschlossenen Schneedecke endeten, schnürten wir uns die Schneeschuhe um die Stiefel und setzten unseren Weg im freien Gelände fort. Im zunächst leichten Bergauf, später immer steiler werdend, ging es den Hang hinauf bis zu einer breiten Flanke, die sich den Berg auf der Nordseite hochzog. Hier tauschten die meisten von uns ihre Schneeschuhe gegen die Steigeisen. Auch der Pickel kam bei einigen den Einsatz. Leider verschlechterte sich das Wetter zunehmend. Gefühlt nahm jeder Höhenmeter ein Stück Sicht. Wie so oft am Berg ist das Wetter eben nicht genau vorherzubestimmen und man muss sich auf die aktuelle Lage immer wieder neu einstellen. Das letzte Stück führte uns mit immer mehr Schnee zunächst einige Meter unterhalb des Grates, dann am Grat entlang zum Gipfel.
Auch wenn die Sicht während der Tour schlechter geworden war und bei dem ein oder anderen von uns die Motivation kurzzeitig auf dem Tiefpunkt war, schafften wir es alle, nach durchaus teilweise anstrengenden 1145 hm, zum Gipfelkreuz des Großen Löffler. Oben angekommen hatten wir eine grandiose Rundumsicht auf die umliegenden Bergketten und ihre Gipfel … schön wäre es gewesen. Die Sicht blieb bescheiden. Das Gipfelkreuz hielt dennoch unserer Motivation stand.