Bergwanderung durch die Hornbachkette

 

Die Hornbachkette zweigt als Seitenkamm der Allgäuer Alpen bei der Kemptener Hütte vom Hauptkamm nach Osten ab. Während der Hauptkamm mit dem bekannten Heilbronner Weg sehr oft besucht wird, zählt diese Gebirgsgruppe eher zu den einsamen Regionen. Sie bietet aber mit dem 2657 Meter hohen Großen Krottenkopf, der höchste Gipfel der Allgäuer Alpen und dem gesicherten Enzensperger Weg zwei bergsteigerische Höhepunkte. Grund genug für eine Wandergruppe der Bezirksgruppe Calw dieses Gebiet zu besuchen.

Sechs wagemutige Wanderer, darunter zwei wanderbegeisterte Jugendliche, fuhren nach Hinterhornbach, in einem westlichen Seitental des Lechtales gelegen. Hier galt es zunächst 1 000 Höhenmeter Aufstieg, teil durch den Wald und teils über freies Gelände, zu dem 2007 Meter hoch gelegenen Kaufbeuer Haus zu bewältigen. Die Hütte ist eine urige Selbsversorgerhütte, die nur an den Wochenenden im Sommer einfach bewartet ist. Es galt deshalb zunächst Feuer zu machen, Tee und Kochwasser für 1 Kilogramm Spaghetti aufzusetzen, bevor der Hunger und Durst gestillt werden konnten. Als Waschgelegenheit diente der Brunnen vor der Hütte bei großartiger Aussicht hinüber zum Hochvogel auf der anderen Seite des Tales.

Am nächsten Tag wurde zunächst die 2 608 Meter hohe Bretterspitze bestiegen. Nach dem Abstieg ging es gut gesichert an Drahtseilen über die 2433 Meter hohe Schwärzer Scharte. Der nachfolgende Enzensperger Weg führte in stetigem Auf und Ab und stellenweise in leichter Kletterei entlang der Südseite des Kammes und bot herrliche Ausblicke auf die Gipfel der Lechtaler Alpen und tief hinunter ins Lechtal. Am Nachmittag wurde das nächste Quartier, die heimelige Hermann von Barth Hütte erreicht.

Der Aufstieg zum Großen Krottenkopf bot am nächsten Tag nochmals einen Höhepunkt. Die Aussicht war überwältigend: Im Norden groß und breit der Hochvogel, im Westen der Allgäuer Hauptkamm mit der Trettachspitze und der Mädelegabel und im Süden die vielfältige Gipfelwelt der Lechtaler Alpen. Durch das idyllische Bernhardstal führte der Abstieg hinunter nach Elbigenalp im Lechtal, wobei unterwegs eine Alm nochmals zu einem Einkehrschwung genutzt wurde. Drei herrliche Bergtage waren zu Ende und der Dank gebührt Judith Stegmüller für die Organisation und Durchführung der Tour.