Mountainbiker am Gardasee

 

9 Mountainbiker der DAV-Beziksgruppe Caw erlebten 5 herrliche Tourentage am Gardasee. Bei optimalen Frühlingswetter wurde das Quartier am Nordende des Gardasses bezogen. Wie ein Adlerhorst klebt das Haus am Felshang über den Dächern von Torbole. Entsprechend einmalig war die traumhafte 180 Grad  Panorama-Aussicht über den fjordähnlichen Gardasee. Diese konnte auch ausgiebig genossen werden. Jedes Frühstück konnte auf der Aussichts-Terrasse eingenommen werden und jeder Abend endete beim obligatorischen Italienischen Rotwein auf der Terrasse.

Die Einfahrtour führte am ersten Tag auf den Monte Brione, den markanten schräg liegenden Bergblock zwischen Riva und Torbole. Von hier aus kann das besamte Nordende des Gardasees überblickt werden. Aus diesem Grunde wurde wohl auch am Gipfel vor über 100 Jahren eine massive Festung erbaut welche man noch heute guterhalten besichtigen kann. Die Frontlinie am Gardasee konnte von hier aus im ersten Weltkrieg beobachtet und kontrolliert werden. In einem unglaublichen und verlustreichen „Stellungskrieg“ haben sich die Italienischen Alpini-Soldaten und Österreichischen Kaiserjäger hier bekämpft.  In deren Folge wurde bei Kriegsende 1918 Südtirol an Italien zugesprochen.  Mit viel Schweiß und Blut sind in dieser  Zeit hier unzählige Bergpfade entlang der Frontlinie zwischen Südtirol und Italien entstanden. Daran können sich heute viele Wanderer und Mountainbiker erfreuen. Entlang der ehemaligen Frontlinie führt der „Sentiero Della Pace“ (Friedensweg). Auch über den Monte Brione welcher von den Calwer Radlern an mehreren Tagen erklommen wurde.  Dessen Abfahrt  auf dem „Sentiero Della Pace“ erforderte das ganze Fahrkönnen der Bergradler.

Am nächsten Tag ging die Auffahrt über Tenno und Campi hinauf zur Rifugia Capanna-Grassi. Bei der 1.000 Höhenmeter Auffahrt vom See auf 80m hinauf auf 1.050m wurden gleich mehrere Klimazonen passiert. Am See war es schon Sommer. Oben hatte erst gerade der Frühling Einzug gehalten wo die Laubbäume anfingen hellgrün zu werden. Deutlich in der Überzahl waren die Bergradler auf der voll besetzten Hütten-Terrasse und genossen die  Spaghetti und Pizza. Über Singletrails vom feinsten gingt die Abfahrt wieder 1.000 Höhenmeter rasant hinunter zum See um in Riva auf der Hafen-Terrasse den Cappuchino und das Eis zu genießen. Manche ließen es sich nicht nehmen noch einmal den Monte Brione zu bezwingen. 50km mit 1.500 Höhenmeter zeigte dann am Tagesende der Zähler am Lenker.

Das Sarcatal war das Ziel der nächsten Tour. Genüsslich ging es erst einen schönen Radweg hinaus über Arco und Dro unter den imposanten Felswänden des Mt. Brento und Mt. Casale. Nach dem Lago Casedine ging es  technisch anspruchsvollen und kraftraubenden über sehr groben Schotter einer Seitenmoräne. Nichts desto Trotz ging es danach wieder für einige wieder erneut über den Monte Brione. Dessen anspruchsvolle Abfahrt am „Sentiero Della Pace“  lehrte aber dieses Mal den Radlern endgültig dessen Respekt.

Am 4. Tag war die Tour über den Monte Altissimo (2.080m) geplant. Weil aber ober noch Schnee lag wählte man eine Route auf halber Höhe unterhalb des Gipfels. Auch hier gab es beeindruckende Panorama-Aussichten und jede Menge anspruchsvolle Trails zum Radeln. Als Navene am See erreicht wurde musste so mancher seine vom Bremsen steife Finger erst einmal ausschütteln und entkrampfen. Um sich die Fahrt durch die furchteinflößenden Tunnel der Uferstraße zu ersparen ging es von dem schönen Malcesine per Schiff über Limone zurück ans Nordende des Sees.
Krönender Abschluss bildete die Westufer-Auffahrt nach Pregasina. Die „Ponalestrasse“  war bis vor 23 Jahren die Autostrasse hoch in das Dorf Pregasina. Heute dient dazu ein Auto-Tunnel. Die in die Felswand eingehauene „Ponalestrasse“  gilt heute bei vielen als der „schönste Radweg der Welt“. Bietet dieser doch faszinierende Ausblicke über den fjordähnlichen Gardasee und deren Nordende. Nach Spaghetti und Pizza auf der Aussichts-Terrasse ging es wieder die Ponalestrasse hinunter. Bei all der schönen Aussicht durfte man die Konzentration auf den „anspruchsvollen“ Fahrweg nicht außer Acht lassen.

„Hier spricht man Deutsch“ wurde uns an der Mautstelle erwidert als wir den Kassierer mit „Buon giorno“ begrüßten. Damit wurde uns wieder klar, dass in Südtirol die Deutsch/Österreichische Mentalität und Sprache 100 Jahre überdauert hat.
5 unvergessliche Tourentage mit zusammen 170 Radel-km und 4.430 Höhenmeter haben die Teilnehmer erlebt.
Wer Interesse hat bei den regelmäßigen Ausfahrten der Mountainbike-Gruppe mit zu radeln kann mit der Bezirksgruppe unter www.alpenverein-schwaben.de/calw Kontakt aufnehmen.