Wer diese Saison keine Zeit mehr hat ins Gebirge zu fahren, aber noch einmal ansatzweise alpines Kletterfeeling erleben will – mit Stand machen, nachsichern und überschlagen weiterklettern – der muss gar nicht in die Ferne schweifen: Das geht auch auf der Schwäbischen Alb. Am Himmelsfels im Eybachtal, an den Langen Hausenern und natürlich am besten an den Rutschenfelsen, die sich im Ermstal zwischen dem Runden Berg und der Ruine Hohenurach verstecken. Wer den Wasserfallsteig - die Premiumrundwanderung um den Uracher Wasserfall - macht, bekommt die mächtige Wand zu Gesicht. Wenn man von oben kommt, beeindruckt die Aussicht vom Camererstein. „Vorsicht Steilabbruch!“ steht da – zu Recht.
Leider war schon im letzten Jahr und auch in dieser Saison der rechte Bereich um den Normalweg gesperrt. Wer also von oben kommt (und nur dies ist erlaubt!) und durch die sogenannte „Saugasse“ heikel abgeklettert (3) oder einfacher an einem Extraseil runtergerutscht ist, darf dort – Gesicht zur Wand – am Wandfuß entlang nur nach links. Dort sind immerhin noch drei Routen erlaubt.
Für Rutschen-Einsteiger empfiehlt sich der „Viererweg“ (5+), eine halbwegs überschaubare Zwei-Seillängen-Route. Für „Höllwand“ und „Hiaslverschneidung“ braucht es dann einmal Standplatzbau mehr, und der 6. Grad sollte auch an deutlich abgeklettertem Fels sicher geklettert werden. Schon weil ein Rückzug aus der „Höllwand“ von ganz oben mit Einfachseil schwierig wird. Den empfohlenen Satz Stopper und ein paar Friends werden die meisten nicht nur zur Schau mittragen, sondern gern zum Einsatz bringen. Auch das Kapitel „eigenverantwortliche Absicherung“ ist hier mit auf dem Alpin-Lehrplan.
Topo Rutschenfelsen