Touren um die Sudetendeutsche Hütte sind bei einer guten körperlichen Verfassung auch für Anfänger, Familien und Wiedereinsteiger machbar, wobei die Gipfelhöhen bei beindruckenden 3.000 Metern liegen. Wir haben Hüttenwart Hannes Edinger nach seinen Lieblingswanderungen gefragt und eine vielfältige Auswahl bekommen.
Hüttenzustieg von Glanz über die Steiner Alm
Immer wieder schön ist der Hüttenaufstieg von Glanz, weil der Aufstieg eigentlich eine Tour für sich ist: die Edelweißwiese, der Zirbenwald vor der Steiner Alm, dort die Flüssigkeitsspeicher auffüllen und dann das fast ebene Hochtal bis zum eigentlichen Hüttenaufstieg. Das ist für mich Genusswandern pur. Vorsicht, wenn es pfeift! Das muss nicht unbedingt die Lunge sein. Ab der äußeren Steineralm gibt es sehr viele Murmeltierkolonien.
Glocknerblick
Am Aufstiegstag, nach einer Verschnaufpause geht es vielleicht noch zum Glocknerblick. Ein gemütlicher Weg führt über einen Muränenhügel, ca. 150 hm. Von dort hat man einen klasse Ausblick. Anschließend Kneippkur im See vor der Sudetendeutschen Hütte oder im angrenzenden Bachlauf.
Gradötzspitz
Wer eine gemütliche Wanderung sucht oder mit Kindern unterwegs ist, folgt von der Sudetendeutschen Hütte der Beschilderung auf den knapp 3.000 Meter hohen Gradötzspitz. Der Weg ist sehr schön zu gehen und bis auf den Gipfelbereich ohne jede Absturzgefahr. Oben begeistert mich jedes Mal aufs Neue der wunderschöne Panoramablick auf den Großglockner.
Wellachköpfe, Großer Muntanitz
Die Wellachköpfe mit Kleinem und Großem Muntanitz warten mit einer einmaligen Landschaft auf, wie man sie selten zu sehen bekommt. Bis zum Kleinen Muntanitz bewegt man sich auf harmlosem Gehgelände. Der Weg zum Großen Muntanitz führt dann etwas ausgesetzt durch einen seilversicherten Kamin in eine Scharte und dann doch recht unschwierig zum Kampl, der Verbindung zwischen Kleinem und Großem Muntanitz. Von beiden gibt es lohnende Ausblicke auf Großvenediger, Großglockner, Lienzer Dolomiten etc.
Vorderer Kendlspitz
Eine interessante Tour führt von der Sudetendeutschen Hütte auf den Kendlspitz. Nach einem steilen Anstieg durch ein Geröllfeld, kommt oben eine seilversicherte Dürrenfeldscharte. Von dort geht es weiter in die Kendlscharte und dann ebenfalls seilversichert auf den Gipfel. Die Tour ist definitiv ambitioniert, aber auch zu schaffen. Mein Tipp: Wer über Kals und das Hohe Tor und die seilversicherte Dürrenfeldscharte zur Hütte aufsteigt, kann den Kendlspitz gleich „en passant“ erledigen - leichter wird er nicht mehr zu kriegen sein.
Abstieg
Und irgendwann ist die Zeit auf der Hütte dann auch wieder vorbei. Damit es nicht ganz so schmerzlich wird, nimmt man am Besten den schönen Abstieg, den sogenannten Almenweg ab der Nussingscharte über die Keßleralm, die Hoanzeralm bis zur Steineralm, dann wieder über die Edelweißwiese bis zum Parkplatz Glanz.
Wer bekommt da nicht Lust auf einen Kurzurlaub in den Bergen? Dort oben auf der höchstgelegenen Hütte der Sektion Schwaben.